1/ Zu welchem Nutzen : grundsätzliche Überlegungen
Neue räumliche Organisationsformen, insbesondere in Grenzgebieten, sind nicht nur lokal bedingt: sie liegen im Zentrum der europäischen Wirklichkeit. Neue administrative und politische Strukturen sind notwendig, um sich den Ansprüchen und Herausforderungen der Globalisierung anzupassen (Eurodisrikt, Metropolregion, usw..)
Die Verlagsgruppe “Les Dernières Nouvelles d’Alsace” als bedeutender Mitgestalter der Kommunikationslandschaft im Südlichen Oberrhein, insbesondere im Informationsbereich, hat beschlossen, dieser Entwicklung gerecht zu werden und die Zukunft der Verlagsruppe innovativ und im Rahmen dieser neuen räumlichen Vorgaben zu orientieren: demzufolge kam es zu der Idee, ein grenzübergreifendes Konzept auszuarbeiten.
Unterstützt von Förderpartnern wie der Direction Régionale des Affaires Culturelles (regionale Vertretung des französischen Kulturministeriums ) sowie der FEFA (Stiftung für die deutsch-französische Verständigung), kam dieses Projekt zustande, da dieses dem historischen und politischen Geist Europas entspricht. In der Tat entstand ja der ursprüngliche Impuls für die Gründung und den Aufbau Europas aus dem gemeinsamen Willen und der zukunftorientierten Vision der beiden Partner: Deutschland und Frankreich.
Es wurde demnach entschieden, als allererstes das Thema “Kultur”, als besonders Gemeinsamkeiten schaffender Bereich, grenzübergreifend in den Vordergrund zu bringen.
2/ In welcher Form : Kooperationspartner und Konzept
Über die deutsche Filiale – France Régie GmbH – hat die Dernières Nouvelles d’Alsace mit einem in Freiburg i.Br. ansässigen Verlag – der Badischen Zeitung – zwecks Kooperation Verbindung aufgenommen. Man wollte einen Partner, der seine Tätigkeit regional in einem kulturell relevanten Gebiet ausübt. Die Stadt Freiburg i. Br. mit 218 0000 Einw. ist ein belebtes Universitätszentrum (30 000 Studierende) und bietet darüber hinaus ein umfangreiches kulturelles Angebot (Museen, Theater, Konzerthaus..). Die unmittelbare Nähe der Stadt Basel war auch ein entscheidender Faktor.
Die “Badische Zeitung” ist eine regionale Tageszeitung mit einer Auflage von insgesamt 184 000 Exemplaren und einer Reichweite von ca. 450 000 Lesern in ihrem südbadischen Verbreitungsgebiet (von Lahr bis Lörrach).
Das ausgearbeitete Konzept – unter Zugrundelegung von wirtschaftlichen Gegebenheiten – hat die Form einer 4seitigen und vierfarbigen Beilage im Grossformat mit dem Titel “ Kultur Agenda/Agenda Culturel”.
Kultur Agenda wird jeden Monat mit beiden Tageszeitungen herausgegeben und zwar jeweils zum Monatsende. Die Gesamtauflage erreicht 390 000 Exemplare und wird von über 1 Million Leser auf beiden Seiten des Rheins (Elsass und Baden) wahrgenommen.
Es ist noch zu betonen, dass diese Ausgabe zweisprachig ist, was wiederum das Gefühl der Zusammengehörigkeit fördert.
Der Inhalt selbst basiert auf eine von beiden Redaktionen recherchierte und selektiv eingeordnete Information über Events und Veranstaltungen im kulturellen Bereich auf beiden Seiten des Rheins – Elsass und Baden –
Der thematische und übersichtliche Aufbau: Kunstausstellungen / Musik / Oper / Jazz / Pop / Rock / Museen / Design sowie die attraktive grafische Gestaltung (Kurzberichte und Abbildungen) informieren den Leser auf einen Blick und verstärken die Lust am Lesen.
Kultur Agenda / Agenda Culturel ist der monatliche Treffpunkt aller kulturinteressierter Büger im Elsass und Baden und zielt auf grenzübergreifende Ausflüge und Entdeckungstouren ab, die dazu dienen, das Kulturgut des Nachbarn kennen-, lieben- und schätzen zu lernen:
So entsteht moderner Gemeinschaftssinn, das Gefühl der Zugehörigkeit an einem gemeinsamen Lebensraum: dem Südlichen Oberrhein.